

Als Opfer von Gewalt und Sexualdelikten fühlen sie sich ein zweites Mal als Opfer. Das führt nicht selten zu Traumata und bringt die Gefahr von Stigmatisierung und Isolierung mit sich. „Opfer sind die schwächsten Bürgerinnen und Bürger“, so Manfred Lindemann zusammenfassend wörtlich.
Erst schrittweise habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Opfer von Straftaten eines besonderen Schutzes bedürfen und mit Verfahrensrechten ausgestattet werden müssen, die es ihnen ermöglichen, ihre Sicht und ihre Belange im Strafverfahren effektiv zu vertreten. Aber nicht nur die Verbesserung der gesetzlichen Grundlagen von Kriminalitätsopfern und die Veränderung von Prozessführung, von Rechts- und Verfahrensfragen sieht der Verband als seine Aufgabe an. Als erste bundesweite Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer und ihre Familien hilft der „Weiße Ring“ als gemeinnütziger Verein und vertritt auch öffentlich die Interessen der Betroffenen. Einen besonderen Schwerpunkt nehmen dabei präventive Gedanken ein. In insgesamt 420 Außenstellen in der Bundesrepublik sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter tätig.
„Viele von uns“; so der Kreisvorsitzende Werner Lager im Hinblick auf die drastischen Schilderungen von Opfersituationen und Gerichtsverhandlungen, „haben als Schöffen in Gerichtsverhandlungen solche Situationen schon erlebt“. In einer umfangreichen Diskussionsrunde tauschten die Kreisvorstandsmitglieder mit den beiden Landtagskandidaten Timo Natemeyer und Guido Pott viele Details und grundsätzliche Fragen aus. „Ein Thema“, so das zusammenfassende Schlusswort von Werner Lager, „bei dem es sich lohnt, dass es weiter in den Ortsvereinen und Arbeitsgemeinschaften diskutiert wird.“