
Theo Paul (Generalvikar), Prof. Dr. Dieter Lüttje (Klinikum Osnabrück), Michael Thomsen (Pflege-Experte)
Obere Reihe von links:
Gerd Groskurt (Vorsitzender des SoVD-Kreisverband), Henry Joelifier (60plus-Vorsitzender), Doris Fritz (stellv. Bürgermeisterin in Belm)
Auf dem Podium im Gasthaus Lecon in Belm nahmen die Fachleute Theo Paul, Generalvikar im Bistum Osnabrück, Prof. Dr. Dieter Lüttje, Facharzt am Klinikum Osnabrück und der Pflege-Experte Michael Thomsen Platz. Durch die Diskussion führte Belms stellvertretende Bürgermeisterin Doris Fritz.
Prof. Lüttje ging in seinem Eingangsreferat auf Veränderungen beim Älterwerden ein: „Je älter die Menschen werden, desto individueller werden sie.“ Diese Individualität aus- und zu erleben sei auch eine folge des demografischen Wandels. Lebenserfahrung könnten älter Menschen einbringen und so einer Vereinsamung entgegenwirken. „Alte müssten hier auch auf Alte zugehen“, so Prof. Lüttje.
Der Generalvikar Theo Paul stellte alte Menschen als Brücke über die Zeit dar. Sie zeugten von Beständigkeit. Altsein müsse in der Gesellschaft sichtbar sein. „Das Leben begründet sich nicht nur auf Effektivität und Leistung“, betonte Paul, „ein Horizont des Lebens müsse wach gehalten werden.“
Michael Thomsen, der Pflegepersonal und -einrichtungen coacht, ging auf die derzeitige Pflegesituation ein und stellte mögliche Entwicklungen dar. „Mit Blick auf die demografische Entwicklung müsse ‚Ambulant vor Stationär’ neu diskutiert werden.“ Da es immer mehr Einpersonenhaushalte gebe, würde die Pflege in der Familie immer schwieriger. Beim Umgang mit Dementen müssten phasengerechte Konzepte in der Pflege und Betreuung in den und für die Heime entwickelt werden.
Die abschließende Diskussion, in der es um die eigenen Erfahrungen der anwesenden Senioren ging, begeisterte auch die Moderatorin Doris Fritz. „Ein Oldtimer, der nur in der Garage steht, wird nicht besser und nicht interessanter. – Der Oldtimer muss raus ins Leben“, so Fritz abschließend.