Diskussion zur Region Osnabrück – Zusammenarbeit stückweise ausbauen

Der SPD-Kreisvorstand und der Bundestagsabgeordnete Rainer Spiering begrüßen die Diskussion um das IHK-Positionspapier zur Region Osnabrück. Die SPD-Politiker stehen der Entwicklung grundsätzlich offen gegenüber. Kooperation anhand von Großprojekten vertiefen.

Auf dem Foto (v.l.): Daniel Schweer (Kassierer), Kathrin Wahlmann, MdL (stellv. Vorsitzende), Guido Pott (stellv. Vorsitzender), Wolfgang Kirchner (stellv. Vorsitzender), Wolfgang Wesseler (Unternehmer aus Georgsmarienhütte), Rainer Spiering, MdB, Eckhard Lammers (IHK-Geschäftsführer) und Werner Lager (Kreisvorsitzender)

Der Bundestagsabgeordnete Rainer Spiering und der SPD-Kreisverbandsvorsitzende Werner Lager sprechen sich für eine engere Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis Osnabrück aus. Nach Möglichkeit sollen die IHK und die Handwerkskammer eingebunden werden.

Die Genossen wollen damit Bewegung in die Debatte um das IHK-Positionspapier bringen. „Gleichwohl müssen wir beachten, dass der Landkreis und die Stadt Osnabrück sehr unterschiedliche Gebietskörperschaften sind. Während Osnabrück als kreisfreie Stadt eine kommunale Gliederung ist, bildet der Landkreis sozusagen das Dach über die angeschlossenen Gemeinden“, erklärt Werner Lager mögliche Schwierigkeiten.

„Trotzdem kann man eine engere Verzahnung hinbekommen, wenn es denn gewollt ist. Wir müssen unsere Kräfte vor Ort bündeln. Es wäre doch schade, wenn eine Region im Herzen unseres gemeinsamen Europas, keine gemeinsamen Projekte und Ziele aufbauen könnte“, wirft Rainer Spiering ein. Die beiden SPD-Politiker plädieren für eine vertiefte Zusammenarbeit über Großprojekte. Die dort gesammelte Erfahrung und tiefere Verzahnung der Körperschaften, wird ganz automatisch zu einem stärkeren gemeinsamen Auftreten führen.

Wie von der SPD-Stadtratsfraktion vorgeschlagen, eignen sich hierfür die Berufsbildenden Schulen, unter Hinzunahme der Gymnasien. Da die Bildung Landeshoheit hat, geht dies jedoch nur in enger und sensibler Abstimmung mit der Landesregierung. Zusätzlich sollte die Volkshochschule mit eingebunden werden. Neben der bereits im Aufbau befindlichen Jugendberufsagentur, bei der die Kooperation durch eine gemeinsame Schulverwaltung ebenfalls gestärkt würde, nehmen die Kreisgenossen vor allem die Stadtwerke in den Blick. „Nach dem Aufbau der gemeinsamen Sparkasse, sollte man auch über gemeinsame kommunale Energieversorger nachdenken. Eine funktionierende, regionale Energieversorgung ist für das Osnabrücker Land von entscheidender Bedeutung“, macht Rainer Spiering die Motivation klar.

Ebenfalls zu dem Kreis der möglichen Großprojekte gehören die Wirtschaftsförderung und der Bereich Abfallwirtschaft. Durch Zusammenfassungseffekte ließe sich die Abfallbeseitigung und Abfallverwertung kosteneffizienter gestalten.

Das IHK-Positionspapier war auch Thema der letzten SPD-Kreisvorstandssitzung. Die IHK hatte mit Geschäftsführer Eckhard Lammers (Standortentwicklung und Innovation) und Unternehmer Wolfgang Wesseler zwei Vertreter geschickt, mit denen die Genossen die Grundzüge der IHK-Positionen diskutieren konnten.

Werner Lager und Rainer Spiering sind sich bewusst, dass noch viele Bretter gebohrt werden müssen, da es auf beiden Seiten Vorbehalte gibt. Eine Annäherung wird es nur geben, wenn der Prozess mit gutem Willen und ohne Vorwürfe oder Schuldzuweisungen angegangen wird. Dass die Zusammenarbeit nicht bei null beginnt, zeigen bereits bestehende Kooperationen, wie die ITEBO, das Gründerhaus oder der Tourismusverband Osnabrücker Land.