Damit alle Menschen die gleichen Chancen haben und sich nach ihren Vorstellungen entwickeln können, darf weder die Herkunft eine Rolle spielen noch das Portemonnaie der Eltern. Die Voraussetzung dafür sind ausreichende und gute Betreuungsplätze für die Kleinsten in der Krippe, in der Kita oder auch bei Tagespflegepersonen. Somit kann auch der Übergang zur schulischen Laufbahn gut gelingen. Eine möglichst breitgefächerte Bildungslandschaft ist die Grundlage für die individuelle Entwicklung eines jeden Kindes.
Die Gründung der Integrierten Gesamtschulen (IGS) in Melle und Bramsche sind dabei eindeutige Zeichen für eine sozialdemokratische Handschrift. Bildungsgerechtigkeit lässt sich am besten dort umsetzen, wo viele Schüler*innen mit verschiedenen Fähigkeiten und Talenten miteinander lernen. Das ist für uns die IGS. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Integrierten Gesamtschulen mit Oberstufen ausgestattet werden. Das soll echte Chancengleichheit von der Kita bis zum Abitur sicherstellen. Desweiteren wollen wir uns dafür einsetzen, dass die Trägerschaft der IGS Dissen von der Stadt Dissen auf den Landkreis Osnabrück übergeht.
Ebenso gehört zu einer modernen Schulinfrastruktur der Einsatz von Schulbegleiter*innen, Ganztagsbeschulung, Bewegungskonzepten und Sprachförderprogrammen. Hier muss der Landkreis näher am Ball bleiben und Instrumente schaffen und erhalten die die Probleme bei der Entwicklung der Schüler*innen frühzeitig erkennen. Der Landkreis Osnabrück muss in Zusammenarbeit mit den Kommunen (Schulträger für Real-, Ober- und Hauptschulen) für den SEK 1 Bereich ein Schwimmlernangebot einrichten. Es muss dringend verhindert werden, dass die während der Corona-Pandemie geschlossene Schwimmbäder und abgesagte Schwimmkurse zu einer Generation der Nichtschwimmer*innen führt. Die kreiseigenen Schulgebäude und Sportstätten sind ebenfalls kontinuierlich zu modernisieren und auch in den Ferien für Bildungs- und Bewegungsangebote zur Nutzung zur Verfügung stellen. Bei der individuellen Lebensgestaltung, der persönlichen Entwicklung und dem beruflichen Ein- und Aufstieg kommt hier vor allem den Berufsschulen im Landkreis Osnabrück eine große Bedeutung zu.
Die Inklusion spielt im schulischen Bereich eine große Rolle. Bei Kindern mit Einschränkungen sollen durch Früherkennung und Frühförderung ihre Potentiale erkannt und Schwächen vermindert werden. Allen Schüler*innen soll die Möglichkeit zum selbstbestimmten Leben und Lernen durch mehr Integrativplätze in Kitas, inklusive Beschulung, aber auch einen inklusiven Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sowie besondere Wohnformen gegeben werden. Eine barrierefreie Weiterentwicklung aller Infrastruktur des Landkreises Osnabrück ist hierbei für uns eine Selbstverständlichkeit.
Neben der schulischen Bildung stärken wir ebenso die berufliche Bildung. Nach dem Rückgang von neuen Ausbildungsverhältnissen bedarf es nun eines regionalen Ausbildungsgipfel gemeinsam mit der Stadt Osnabrück sowie den lokalen Sozialpartner*innen, JAVen und den berufsständischen Ausbildungskammern zur Stärkung der dualen Ausbildung. Dieser Ausbildungsgipfel soll politische Möglichkeiten des Landkreises zur Verbesserung der Berufsausbildung in der Region ausloten. Der Landkreis wird mit gutem Beispiel vorangehen und Möglichkeiten prüfen, wo höhere Kapazitäten für die Ausbildung erforderlich und möglich sind. Darüber hinaus wollen wir auch die Lage der Auszubildenden verbessern. Die Berechtigung für das Landkreis-Ticket-Schüler soll auf alle Teilzeit-BBS-Schüler*innen ausgeweitet werden. Dadurch kommen nicht nur die Schüler*innen und Vollzeit-BBS-Schüler*innen in Genuss des verbilligten Landkreis-Ticket-Schüler*innen sondern auch Azubis die die Berufsbildenden Schulen besuchen.